Unter Beziehungsangst verstehen wir die Angst vor der Bindung an einen Partner. Sie macht enge und langfristige Partnerschaften unmöglich, denn Betroffene trennen sich häufig schon nach kurzer Zeit von ihrem Partner oder lassen sich gar nicht erst auf eine tiefere Beziehung ein. Wir verraten Ihnen, woran Sie Beziehungsangst erkennen, was Sie dagegen tun können und weshalb nicht jeder beziehungsunfähig ist, der unter Beziehungsangst leidet.
Beziehungsangst – woran kann ich sie erkennen?
Es gibt viele verschiedene Wege, auf denen sich Beziehungsangst äußern kann. Besonders häufig werden unrealistisch hohe Erwartungen an den Partner gestellt. Leiden Sie an Beziehungsangst, tendieren Sie eher dazu, nach einem „perfekten“ Partner Ausschau zu halten und deshalb häufig den Partner zu wechseln.
Innerhalb einer Beziehung fällt es Ihnen vielleicht schwer, über Ihre Gefühle zu sprechen und Sie wirken Ihrem Partner gegenüber unnahbar und distanziert. Sie planen mit Ihren Partnern ungern in die Zukunft und das Wort „Hochzeit“ kann für Sie Grund genug sein, um eine Trennung anzustreben. Auf andere Menschen wirken Sie beziehungsunfähig und sprunghaft, obwohl Sie selbst vielleicht nicht einmal wissen, warum Sie so handeln.
Was kann ich dagegen tun?
Bevor Sie etwas gegen Ihre Beziehungsangst tun können, müssen Sie sich bewusst werden, warum Sie überhaupt unter dieser leiden. Häufige Gründe sind schlechte Erfahrungen mit früheren Partnerschaften oder die miterlebte Scheidung der eigenen Eltern. Erlebnisse dieser Art können sich negativ in unserem Gehirn einprägen und dazu führen, dass wir eine Beziehungsangst entwickeln.
Wenn Sie sich der Ursache bewusst geworden sind, sollten Sie Ihre letzten Beziehungen reflektieren. Haben Sie Ihre Partner mit Anforderungen konfrontiert, die völlig überzogen waren? Waren Sie der Überzeugung, dass Ihre Partner an der Trennung selbst schuld waren? Wenn Sie solche und ähnliche Fragen mit „Ja“ beantworten können, ist das ein großer Schritt in Richtung Besserung.
Sollten Sie trotz Ihrer Selbsterkenntnis Probleme haben, zukünftig auf Ihr Verhalten zu achten und mit der Beziehungsangst umzugehen, empfiehlt sich professionelle Hilfe. Keine Sorge – Sie sind nicht die erste Person, die einen Therapeuten aufgesucht hat, um die Beziehungsangst zu überwinden und somit auch die Lebensqualität zu erhöhen.
Beziehungsangst, beziehungsunfähig – alles dasselbe?
Obwohl es einige Überschneidungen gibt, leidet jemand, der beziehungsunfähig ist, nicht automatisch unter Beziehungsangst. Der maßgebliche Unterschied verbirgt sich in dem Wort „Angst“. So kann es sein, dass Sie als beziehungsunfähig gelten, weil Sie Kompromisse scheuen und sich lieber frühzeitig trennen, anstatt aktiv an der Beziehung zu arbeiten.
In beiden Fällen sollten Sie etwas unternehmen – denn Ihr Wohlbefinden wird deutlich von einem Partner profitieren, mit dem Sie langfristig glücklich sein können.
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