Sie tauschen seit einiger Zeit Nachrichten mit einem Partnervorschlag aus und möchten diese Bekanntschaft gerne vertiefen. Wann aber ist es der richtige Zeitpunkt für den ersten telefonischen Kontakt gekommen, wer macht den ersten Schritt und was gibt es beim ersten Anruf zu beachten?
Ob Sie nun selbst auf jenen faszinierenden Partnervorschlag aufmerksam wurden oder ob er Sie anschrieb – der erste Schritt ist getan und Sie stehen im schriftlichen Kontakt miteinander. Die erhaltenen Nachrichten geben Ihnen das Gefühl, auf einen interessanten, sympathischen Menschen gestoßen zu sein, den Sie näher kennenlernen möchten. Sie wollen die Stimme des anderen hören und herausfinden, ob Sie nicht nur auf dem Papier, sondern auch im persönlichen Gespräch miteinander harmonieren. Doch etwas hält Sie davon ab, den nächsten Schritt zu tun. Statt zum Hörer zu greifen, fragen Sie sich, ob die Zeit wirklich reif ist für das erste Telefonat und an wem es eigentlich ist anzurufen.
Wann erfolgt der erste Anruf?
Wie viel Zeit zwischen der ersten E-Mail und dem ersten Telefonat liegt, ist von Paar zu Paar verschieden. Während einige schon nach zwei Tagen miteinander telefonieren, bevorzugen andere ein gemäßigteres Tempo und tauschen erst nach ein paar Wochen ihre Telefonnummern aus.
Eine gute Richtlinie dafür, wann der erste Anruf erfolgen sollte, ist Ihre Zufriedenheit mit dem Status Quo. Solange Sie den schriftlichen Austausch einfach genießen und nicht das Verlangen haben, Ihre Beziehung über gelegentliche E-Mails hinausgehen zu lassen, bleiben Sie ruhig dabei. Stellen Sie jedoch fest, dass Ihnen der Sinn nach mehr als einer Brieffreundschaft steht, warten Sie nicht, sondern erlauben Sie sich zu ergründen, ob Ihr Partnervorschlag es auch vermag, Sie im persönlichen Gespräch zu faszinieren.
Wenn Sie das Gefühl haben, einen Partnervorschlag näher kennenlernen zu wollen, zögern Sie den ersten Anruf nicht zu lange hinaus. Lassen Sie nämlich zu viel Zeit verstreichen, erwecken Sie bei Ihrem Gegenüber den Eindruck, nicht interessiert zu sein.
Wer ruft an?
Noch vor wenigen Jahrzehnten hätten die Antwortmöglichkeiten auf diese Frage nicht
a) der Mann
b) die Frau
sondern
a) der Mann
b) niemand
gelautet. Damals betrieben die Herren die aktive Werbung, während die Damen hauptsächlich damit beschäftigt waren, sich rar und somit interessant zu machen. Frauen, die ihr Interesse an einem Mann offen zeigten, liefen Gefahr, übereifrig zu wirken.
Die klassische Rollenverteilung des aktiven Mannes und der passiven Frau gilt heute in vielen Lebensbereichen als antiquiert und ist auch im Bereich der Online-Partnersuche längst nicht mehr die Norm. Wenn es auch einigen Damen noch immer schwer fällt, die Rolle der Zurückhaltenden aufzugeben, so liegt doch eine große Freiheit in der neuen Gleichberechtigung. Frauen hängen nun nicht mehr davon ab, wessen Interesse Sie erregen. Sie müssen ihre Partnerwahl nicht auf die Personen beschränken, die aktiv um sie werben, sondern können selbst auf die Herren ihrer Wahl zugehen und Interesse bekunden.
Sollte die Überzeugung, anzurufen sei die Aufgabe des Mannes, Sie davon abhalten, die Beziehung zu einem Partnervorschlag zu vertiefen, so überdenken Sie diesen Grundsatz. Genießen Sie es doch zur Abwechslung, selbst das Tempo Ihres Kennenlernens zu bestimmen. Ihr Partnervorschlag wird diese Initiative zu schätzen wissen.
Was sollten Sie beim ersten Gespräch beachten?
Dem ersten Telefonat mit einem potentiellen Partner wird oft mit Aufregung entgegengesehen. Ihre Nervosität sollte Sie jedoch nicht davon abhalten, diesen Schritt zu wagen. Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Aufregung nicht gegen, sondern für Sie arbeitet. Immerhin zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner auf diese Weise, dass Ihnen das Telefonat – und damit Ihr Gegenüber – viel bedeutet.
Ein Mittel, Ihrer Unsicherheit entgegenzuwirken, ist die Erstellung eines kleinen Gesprächsleitfadens. Notieren Sie sich, welche Fragen Sie gern stellen und über welche Themen Sie sprechen möchten. Ihre Stichpunkte können zum Beispiel an Informationen aus vorangegangenen E-Mails anknüpfen. Seien Sie nicht erstaunt, wenn Sie während des Telefonats gar nicht auf Ihre Notizen zurückgreifen. Oft ergeben sich Gespräche nach den ersten Sekunden der Aufregung auf ganz natürliche Weise.
Tatsächlich ist es gar nicht so wichtig, worüber Sie reden. Viel eher als das Thema Ihres Gesprächs wird Ihnen beiden im Gedächtnis bleiben, wie Ihre Stimmen klangen, ob Sie sich Ihr Gegenüber genau so oder ganz anders vorgestellt haben und ob Sie einander sympathisch fanden. Der Sinn des ersten Anrufs liegt nicht darin, alles über Ihren Gesprächspartner zu erfahren. Gestalten Sie das Gespräch daher nicht zu lang. Nutzen Sie stattdessen die Möglichkeit, einen ersten Eindruck von einander zu gewinnen.
Das erste Telefonat muss nicht zwangsläufig damit enden, dass Sie um eine Verabredung bitten. Geben Sie Ihrem Gegenüber ruhig etwas Zeit, die ersten Eindrücke zu verarbeiten, bevor er sich für bzw. gegen ein Treffen entscheidet. Ersetzen Sie „Wann wollen wir uns treffen?“ also ruhig mit „Es war schön, mit dir zu telefonieren“. Auf diese Weise lassen Sie Ihrem Partnervorschlag nicht nur die Freiheit, Ihr erstes Gespräch ohne Entscheidungsdruck zu verarbeiten, sondern erhalten auch die Spannung bis zu Ihrem nächsten Telefonat aufrecht.
Natürlich kann es vorkommen, dass Sie Ihre Erwartungen nach dem ersten Anruf nicht erfüllt sehen. Möglicherweise stellen Sie fest, dass Sie zwar wunderbar E-Mails austauschen können, im persönlichen Gespräch aber wenig miteinander anzufangen wissen. Vielleicht haben Sie einen sehr konträren Humor oder finden einfach keine gemeinsame Wellenlänge. Seien Sie in diesem Fall nicht zu enttäuscht. Schließlich dient das erste Telefonat genau dem Zweck festzustellen, ob Sie einander nicht nur im schriftlichen, sondern auch im mündlichen Kontakt sympathisch sind. Ob positiv oder negativ, nutzen Sie Ihren ersten Eindruck am Telefon als Hilfe zur Entscheidungsfindung bei der Suche nach dem richtigen Partner.
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