Wie viel Einfluss hat der Kinderwunsch bei der Partnersuche?

Der Kinderwunsch wird von Frauen oft lange aufgeschoben. Karriere und die Verfolgung individueller Ziele haben häufig Vorrang vor der Familienplanung. Nicht selten stehen alleinstehende Frauen ab Mitte Dreißig deshalb vor einem Problem, wenn sie plötzlich ihre biologische Uhr ticken hören.

Sie haben einen guten Job und im Leben schon viel erreicht? Nur das große Ziel der Familiengründung liegt noch vor Ihnen, doch bis jetzt fehlt Ihnen dazu noch der passende Partner? Damit befinden Sie sich in guter Gesellschaft: Laut einer Umfrage1 des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der Zeitschriften „Eltern“ und „Eltern for family“ geben 44 % der kinderlosen Deutschen als Grund für ihre Kinderlosigkeit an, (noch) nicht den richtigen Partner für die Familienplanung gefunden zu haben.

Lesen Sie hier, warum dies kein Grund zur Panik sein muss und wie Ihr Kinderwunsch doch noch in Erfüllung gehen kann.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst

Die meisten Ihrer Freunde sind inzwischen Eltern geworden. Andauernd flattern bei Ihnen Einladungen zu Kindergeburtstagen, Taufen und Einschulungsfeiern ins Haus, und wenn Sie sich mit alten Bekannten unterhalten, ist deren Nachwuchs stets das Thema Nummer eins. Kein Wunder, dass Sie immer wieder die Frage beschäftigt, warum sich bei Ihnen selbst der Kindersegen bis jetzt noch nicht eingestellt hat, und Sie sich zunehmend unter Druck gesetzt fühlen, nun auch so schnell wie möglich Kinderfotos herumreichen zu können.

An diesem Punkt sollten Sie jedoch ehrlich zu sich selbst sein: Ist ein eigenes Kind tatsächlich Ihr innigster Wunsch und fester Bestandteil Ihres Lebensplans oder handelt es sich dabei eher um das klassische Phänomen, das der Volksmund als „Torschlusspanik“ bezeichnet? Natürlich stimmt es, dass die Fruchtbarkeit von Frauen ab einem bestimmten Alter abnimmt und die Risiken bei einer späten Schwangerschaft größer sind als in jungen Jahren. Aber die Basis für Ihre Familienpläne sollten nicht der Kinderreichtum Ihres Bekanntenkreises und die Angst vor verpassten Chancen sein.

Stellen Sie nach reiflicher Überlegung fest, dass genau dies der Fall ist, führen Sie sich vor Augen, dass Sie auch ohne Kind ein erfülltes Leben führen können. Sie werden nämlich nicht erst durch die Mutterrolle zum vollwertigen Mitglied der Gesellschaft.

Spielen Sie mit offenen Karten

Ein Mann, der sich keine Kinder wünscht, kommt für Sie als Partner nicht in Frage? Dann spielen Sie bei der Partnersuche mit offenen Karten! Versuchen Sie schon früh herauszufinden, ob Ihr potentieller Partner ebenso denkt wie Sie. So ersparen Sie sich beiden gegebenenfalls eine große Enttäuschung zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehung schon fester geworden ist und eine Trennung damit schmerzhafter.

Gehen Sie jedoch beim Verkünden Ihres Kinderwunsches mit Fingerspitzengefühl vor. Ein Mann, der gleich beim ersten Date per Holzhammermethode vor vollendete Tatsachen gestellt wird, wird sich schnell in die Enge gedrängt fühlen und sich im schlimmsten Fall von Ihnen distanzieren, noch bevor Ihre Beziehung fester werden kann – auch wenn er vielleicht selbst einen ausgeprägten Kinderwunsch hat.

Überstürzen Sie nichts

Frauen wollen Kinder, Männer Karriere? Diese Annahme ist längst überholt. Viele Männer wünschen sich, eine eigene Familie zu gründen, auch wenn sie ihren Kinderwunsch oft nicht so konkret formulieren wie Frauen und ihn meist auch erst später entwickeln. Einen Mann zu finden, der Ihre Vorstellungen diesbezüglich teilt, ist also keine Utopie.

Legen Sie jedoch unbedingt auch Wert auf weitere Gemeinsamkeiten. Denn ein Kind als einziges Bindeglied kann keine Basis für eine Beziehung sein. Statistisch gesehen werden Ehen, aus denen Kinder hervorgegangen sind, ebenso häufig geschieden wie kinderlose Ehen. Denn nicht nur gemeinsame Kinder, sondern auch geteilte Interessen und Werte wie Vertrauen und Zuneigung sind die Eckpfeiler einer harmonischen Partnerschaft. Ein gemeinsames Kind wird aus Ihnen kein glückliches Paar machen, wenn die anderen Faktoren nicht hinreichend gegeben sind.

Quellen:

1das Meinungsforschungsinstitut Forsa führte im Auftrag der Zeitschriften „Eltern“ und „Eltern for family“ eine bundesweite Umfrage unter 40.000 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 49 Jahren durch – sowohl Eltern, als auch Kinderlose. Am 11.1.2005 wurden die Ergebnisse in Berlin vor dem Hintergrund des dramatischen Rückgangs der Geburten in Deutschland vorgestellt.