Eine gemeinsame Wohnung ist der Traum vieler Paare. Endlich muss kein Satz Wechselkleidung mehr für spontane Übernachtungsbesuche in der Wohnung des Partners bereit liegen. Endlich kann jede freie Minute gemeinsam verbracht werden. Aber das Zusammenziehen hat auch seine Tücken. Damit Ihr Traum von den gemeinsamen vier Wänden nicht zum Albtraum wird, erfahren Sie hier, was beim Teilen von Tisch und Bett unbedingt zu beachten ist.
Der Einzug in ein gemeinsames Heim ist ein wichtiger Schritt in einer Partnerschaft. Im gemeinsamen Alltag kann eine Beziehung sich festigen und wachsen. Allerdings dürfen Paare, die zum Zusammenleben entschlossen sind, keinesfalls unterschätzen, dass ihre Entscheidung neben allen Vorteilen in erster Linie auch eine große Umstellung der bisherigen Lebenssituation bedeutet. Das erfordert Flexibilität, Geduld und Kompromissbereitschaft. Um von diesen Veränderungen nicht überrumpelt zu werden, nehmen Sie sich einen Moment Zeit für unsere Tipps zum gelingenden Zusammenleben.
Definieren Sie Ihre Erwartungen bevor sie zusammenziehen
Unterschiedliche Erwartungshaltungen gehören zu den häufigsten Ursachen von Konflikten in einer Beziehung. Wenn Sie demnächst mit Ihrem Partner unter einem Dach wohnen wollen, sollten Sie daher unbedingt im Vorfeld kommunizieren, was Sie beide vom künftigen Zusammenleben erwarten. Erhoffen Sie sich zum Beispiel, Ihren Partner fortan 24 Stunden in Ihrer Nähe zu haben, während es diesem beim Umzug in die gemeinsame Wohnung vorrangig um die Mietersparnis geht, wird es in Ihrem neuen Zuhause bald zu Spannungen kommen. Formulieren Sie Ihre Wünsche daher unbedingt bereits in einem frühen Stadium der Planungen Ihres Zusammenziehens.
Übrigens: Klären Sie auch grundsätzliche Punkte wie zum Beispiel finanzielle Fragen frühzeitig. Werden Sie sich künftig mit der gemeinsamen Wohnung auch ein gemeinsames Konto oder eine Haushaltskasse zulegen? Wie viel kann jeder von Ihnen anteilig für die Miete ausgeben? Bleiben Fragen dieser Art unausgesprochen, kann das schnell zu Missverständnissen und Konflikten führen.
Stellen Sie sich auf Kompromisse ein
Von Ihrem Lieblingssessel würden Sie sich niemals trennen, Ihr Partner aber ebenso wenig von seiner Couch? Wenn die Möbelstücke nicht zufällig zusammenpassen, werden Sie sich etwas einfallen lassen müssen. Sie hören gerne mal klassische Musik, aber Ihr Partner ist begeisterter Heavy Metall Fan? Kopfhörer könnten eine Lösung sein!
Worum auch immer es geht, Ihr Einzug in die erste gemeinsame Wohnung wird einen wichtigen Einschnitt in Ihre individuelle Unabhängigkeit bedeuten. Künftig lebt in Ihrem Haushalt außer Ihnen noch eine weitere Person, deren Bedürfnisse berücksichtigt werden wollen. Für Sie als Paar bedeutet das, vor allem in der Anfangszeit Ihres Zusammenlebens, einen ständigen Spagat zwischen Zugeständnissen und dem Durchsetzen eigener Interessen.
Eine gemeinsame Wohnung erfordert vor allem Kompromissbereitschaft und Flexibilität beider Partner sowie die Offenheit, miteinander über die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse zu sprechen. Thematisieren Sie daher stets zeitnah, wenn Sie bezüglich Ihres gemeinsamen Wohnens einen besonderen Wunsch haben oder andere Vorstellungen und Ideen als Ihr Partner! Nur so kann Ihr Zusammenleben funktionieren.
Bleiben Sie gelassen
Egal, ob Ihr Schatz Zahnpastaspuren im Waschbecken hinterlässt, vergisst, den Toilettendeckel zu schließen oder eine andere Angewohnheit an den Tag legt, die Sie auf die Palme bringen könnte: Oberstes Gebot des Zusammenlebens ist Geduld! Steigern Sie sich auf gar keinen Fall in die kleinen Marotten Ihres Partners hinein. Kommunizieren Sie in Ruhe, was Sie stört. Versuchen Sie aber nicht, Ihren Partner ganz nach Ihren Bedürfnissen zu formen. Wägen Sie mit Bedacht ab, mit welchen Dingen Sie wirklich nicht auf Dauer leben könnten und worüber Sie ebenso gut mit einem nachsichtigen Lächeln hinwegsehen könnten.
Wäre es zum Beispiel wirklich so schlimm, den Toilettendeckel im Vorrübergehen selbst zuzuklappen? Oder vielleicht können Sie Ihren Partner ja dazu überreden, einmal öfter das Waschbecken zu putzen, wenn das Zahnpastaproblem nicht anders aus der Welt zu schaffen ist.
Unser Tipp: Führen Sie sich die Ecken und Kanten Ihres Partners vor Augen und wägen Sie realistisch ab, ob Sie mit ihnen auch im gemeinsamen Alltag dauerhaft umgehen könnten, bevor Sie sich endgültig für eine gemeinsame Wohnung entscheiden.
Schaffen Sie sich Freiräume
Endlich so viel Zeit wie möglich mit dem Partner verbringen zu können und einen gemeinsamen Alltag zu haben – das sind die hauptsächlichen Beweggründe für eine gemeinsame Wohnung. Auch wenn Ihr Bedürfnis nach Nähe gerade in der Anfangszeit Ihres Zusammenlebens sehr groß ist, sorgen Sie unbedingt für Ihre eigenen Freiräume. Gehen Sie eigenen Hobbys nach und gehen Sie auch mal ohne einander aus.
Schotten Sie sich auf keinen Fall innerhalb der eigenen vier Wände zu zweit gegen den Rest der Welt ab! Zu viel Nähe kann einer Beziehung auf Dauer schaden und sollte es zwischen Ihnen und Ihrem Partner einmal zum Streit kommen, fehlen Ihnen die Rückzugsmöglichkeiten.
Achten Sie auch bei der Auswahl der Wohnung und der Aufteilung der Räume darauf, dass Sie sich nicht 24 Stunden am Tag im selben Raum mit Ihrem Partner aufhalten müssen. Sorgen Sie, wenn möglich, dafür, dass Sie sich auch innerhalb Ihrer vier Wände zwischendurch mal zum Lesen oder Telefonieren in Ruhe zurückziehen können.
Der Bezug der ersten gemeinsamen Wohnung ist ein wichtiger Schritt innerhalb einer Partnerschaft. Im Detail betrachtet, verändert sich die Lebenssituation eines Paares dadurch signifikanter als durch eine Heirat. Die Schwierigkeiten, die das Zusammenleben mit sich bringen kann, zeigen sich oft erst, wenn es soweit ist.
Seien Sie daher gewappnet und werfen Sie nicht gleich das Handtuch, wenn in der Anfangszeit noch nicht alles ganz glatt läuft. Ihr Alltag zu zweit muss sich schließlich erst einpendeln. Mit viel Geduld und gutem Willen lassen sich in der Regel alle Tücken des gemeinsamen Lebens meistern.
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