Einklang zwischen Job und Familie – das sind die Faktoren, die sich die meisten Menschen als Basis für ein erfülltes Leben wünschen. Doch gerade diese beiden Punkte sind mitunter schwer zu vereinbaren. Stress und Überlastung im beruflichen Alltag haben schon so manche harmonische Beziehung überschattet. Wir verraten Ihnen, was Sie tun können, damit Ihnen das nicht passiert.
Klaus und Maria sind seit zwölf Jahren ein Paar. Kennengelernt haben sie sich schon zu Schulzeiten. Seit Beginn Ihrer Beziehung waren Sie für Ihre Freunde stets das Traumpaar schlechthin. Seit einigen Monaten hat Klaus einen neuen, besser bezahlten Job in einer verantwortungsvollen Position. Endlich rückt der Traum vom Häuschen im Grünen in greifbare Nähe. Aber gerade jetzt beginnt es bei den beiden gehörig zu kriseln.
Jede Überstunde im Job ist eine Stunde weniger für die Beziehung
Früher hatten Maria und Klaus beide einen klassischen nine to five Job. Nach der Arbeit hatten sie immer noch genug Zeit füreinander. Sie sind zusammen einkaufen und ins Kino gegangen, haben den gleichen Sportkurs besucht und sind im Sommer an den nahegelegenen See gefahren.
Heute bleibt Klaus oft bis spät in den Abend im Büro, um die ihm anvertrauten Projekte pünktlich und zufriedenstellend zu beenden.
Wie Maria und Klaus geht es vielen Paaren. So gerne sie auch mehr Zeit miteinander verbringen würden, der Job lässt es einfach nicht zu. Dieser Umstand kann eine Beziehung stark belasten. Gemeinsame Aktivitäten müssen hinten anstehen, wichtige Gespräche immer wieder aufgeschoben werden. Job und Familie sind nicht mehr miteinander vereinbar.
Damit die Situation nicht eines Tages eskaliert, sorgen Sie dafür, dass Sie verbliebene Zeit zu zweit so gut wie möglich nutzen. Wenn Sie wissen, dass Ihnen ein gemeinsames freies Wochenende oder der lang ersehnte Urlaub bevorsteht, lassen Sie die freien Tage nicht einfach auf sich zukommen, sondern planen Sie Dinge, die Ihnen beiden Spaß machen. Dazu gehören auch Erholungsphasen, in denen beide Partner wieder Kraft für den belastenden Alltag schöpfen können. Von den Erinnerungen an diese Zeiten werden Sie noch profitieren, wenn dieser sich schon lange wieder eingestellt hat.
Gegenseitiges Verständnis ist das A und O
Marias Problem ist nicht nur, dass sie Klaus seltener sieht als früher. Sie hat außerdem noch das Gefühl, weniger zu leisten als er. Seit er seinen neuen Job hat, macht er Ihr teurere Geschenke, lädt Sie in bessere Restaurants ein, sucht im Internet nach ihrem gemeinsam erträumten Haus und hat ihr sogar einmal seine Kreditkarte hingelegt, mit den Worten: „Kauf dir etwas Schönes, Schatz“.
Maria hat das Gefühl, dass sie nichts zu diesem neu erlangten Luxus beiträgt. Wie verrückt schuftet sie daher nach Feierabend im Haushalt und hält ihm sein Lieblingsessen warm, um Klaus wenigstens auf dieser Ebene zu entlasten. Aber der scheint das nicht einmal zu bemerken.
Hier ist eine Menge gegenseitiges Verständnis gefordert. Klaus freut sich natürlich, dass Maria und er sich jetzt finanziell mehr leisten können und möchte seiner Partnerin öfter mal eine Freude machen.
Der besser verdienende Part eines Paares darf selbstverständlich Geschenke machen und Rechnungen übernehmen. Es sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, dabei nicht zu übertreiben und den oder die andere(n) auf diese Weise zu brüskieren. Diese Aufgabe erfordert viel Feingefühl.
Gerade wenn der oder die schlechter Verdienende sich bemüht, das finanzielle Ungleichgewicht innerhalb der Partnerschaft durch nicht-materielle Gegenleistungen auszugleichen, sollte diese Mühe gewürdigt werden. Ein kleines „Dankeschön“ oder ein ernst gemeintes Lob wirkt oft Wunder.
Wer weniger verdient als sein Partner, sollte deswegen keine Gewissensbisse haben, denn schließlich bilden Sie als Paar eine Einheit – das gilt auch in finanzieller Hinsicht. Sehen Sie es Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin nach, wenn er oder sie ab und an einmal über das Ziel hinausschießt.
Erhöhter Leistungsdruck belastet die Beziehung
Wenn Klaus nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, ist er angespannt und müde, manchmal sogar gereizt. Nicht selten kommt es vor, dass er Maria in solchen Momenten ungerecht behandelt.
Klaus muss in seinem neuen Job nicht nur mehr arbeiten als früher, sondern trägt auch mehr Verantwortung. In die neuen Herausforderungen muss er sich erst einarbeiten. Es ist daher kaum verwunderlich, dass er manchmal befürchtet, seinen Aufgaben nicht immer gewachsen zu sein.
Wer im Job übermäßig stark gefordert wird, den plagen oft Versagensängste. Diese werden dann meist in das Privatleben übertragen. Für keinen der Beteiligten ist diese Situation angenehm.
Job und Familie – Das kann funktionieren!
Wer, wie Klaus, karrierebedingt unter großem Leistungsdruck steht, sollte sich einen Ausgleich suchen. Eine sportliche Betätigung kann hilfreich sein. Auf diese Weise bleibt der Partner daheim von der geladenen Stimmung verschont.
Wer dagegen in Marias Situation ist, sollte verständnisvoll sein. Nehmen Sie es nicht persönlich, wenn Ihr Partner ermattet und angespannt von der Arbeit nach Hause kommt. Bis zu einem gewissen Grad ist hier Ihre Nachsicht gefordert.
Ein anspruchsvoller und zeitaufwändiger Job, kann durchaus als Belastung für eine Beziehung empfunden werden. Grundsätzlich muss aber keine Partnerschaft an einer Karriere zerbrechen. Wenn beide Partner geduldig, verständnisvoll und umsichtig miteinander umgehen, wird die Beziehung und das Familienleben auch Zeiten überstehen, die das Zusammenleben auf besondere Weise fordern.
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