Jedes siebte Paar in Deutschland lernt sich am Arbeitsplatz kennen. Damit gehört die Firma zu den beliebtesten Orten für die Partnersuche. Warum aber wird gerade das Büro so oft zur Partnerbörse und wie verhalten Sie sich am besten, wenn es bei Ihnen im Job gefunkt hat?
Der Arbeitsplatz als Singlebörse
Gut 82 % der Deutschen haben am Arbeitsplatz schon einmal mit einem Kollegen geflirtet. Bei einigen ist aus dem Flirt auch mehr geworden. So hatten oder haben aktuell ganze 37% eine Affäre oder sogar eine feste Beziehung mit einem Mitarbeiter. Das besagt eine Umfrage der Stellenbörse JobScout24.
Aber wie kommt es, dass so viele Menschen sich gerade bei der Arbeit näherkommen? In der Regel verbringen wir an einem normalen Arbeitstag mehr Zeit mit unseren Kollegen als mit jedem anderen Menschen. Im Job können also Gewohnheiten und Eigenschaften eines potentiellen Partners gut beobachtet werden. Dies erzeugt ein Gefühl der Vertrautheit und wir können abschätzen, ob die Person, auf die wir ein Auge geworfen haben, auch tatsächlich zu unserer Persönlichkeit passt. Mit der gemeinsamen Arbeitsstelle besteht außerdem von vornherein eine Gemeinsamkeit, die als Basis für eine feste Beziehung dienen kann.
Gemeinsames Leben, gemeinsamer Job – Vor- und Nachteile der Liebe am Arbeitsplatz
Ihr Partner ist immer in Ihrer Nähe, Sie hatten schon einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt, noch bevor Ihre Beziehung spruchreif wurde, und nach einem langen Arbeitstag gehen Ihnen die Gesprächsthemen niemals aus. Das klingt verlockend? – Kann es auch sein! Mit dem Partner nicht nur Tisch und Bett, sondern auch den Arbeitsplatz zu teilen, ist oft wundervoll. Sie haben die gleichen Arbeitszeiten und bringen einander in Sachen Job viel Verständnis entgegen.
So angenehm Ihnen aber die ständige Nähe Ihres Partners am Anfang auch erscheinen mag, achten Sie frühzeitig darauf, dass Ihnen die gemeinsame Zeit nicht zu viel wird. Ein Übermaß an Nähe kann jede noch so harmonische Beziehung früher oder später gefährden. Suchen Sie sich ein eigenes Hobby, bei dem Ihr Partner nicht dabei ist, und unternehmen Sie regelmäßig allein etwas mit Ihren Freunden. Auf diese Weise gewinnen Sie nicht nur eine gesunde Distanz zueinander, sondern auch ein paar neue, interessante Gesprächsthemen. Denn immer nur über die Arbeit zu reden, wird doch irgendwann langweilig.
Problematisch können Beziehungen am Arbeitsplatz werden, wenn einer der Partner dem anderen vorgesetzt ist. In diesem Fall sollten Sie dringend darauf achten, sich am Arbeitsplatz uneingeschränkt neutral zu verhalten, dafür aber im privaten Umfeld Ihr Rollenverhalten aus dem Job konsequent abzulegen. Zuhause sind Sie beide gleichberechtigt!
Es hat gefunkt – was nun?
Am Anfang einer Beziehung unter Arbeitskollegen steht das frisch gebackene Paar erst einmal vor einem Berg von Fragen. Wann sagen wir es den Mitarbeitern? Sollte es der Chef erfahren? Wie verhalten wir uns am Arbeitsplatz?
Generell gilt: Trennen Sie Berufs- und Privatleben!
Im Job sind Sie nach wie vor in erster Linie Kollegen. Verzichten Sie während der Arbeitszeit auf Küsschen und Händchenhalten, geben Sie einander keine zärtlichen Spitznamen und tragen Sie auch keine persönlichen Streitigkeiten am Arbeitsplatz aus.
Ihre Kollegen sollten von Ihrer Partnerschaft erfahren. Andernfalls werden die Spekulationen über Ihr Verhältnis bald Mittelpunkt der firmeneigenen Gerüchteküche sein. Hängen Sie Ihre Beziehung allerdings nicht zu früh an die große Glocke. Thematisieren Sie sie erst, wenn Sie sicher sind, dass es sich um eine längerfristige Partnerschaft handelt.
Natürlich sollten Sie zeitgleich auch Ihren Vorgesetzten informieren. Versichern Sie ihm, dass Ihre Konzentration und Arbeitsbereitschaft nicht unter der neuen Situation leiden, und besprechen Sie gegebenenfalls in Ruhe, ob die Versetzung von einem von Ihnen beiden in eine andere Abteilung sinnvoll wäre.
Wenn Sie diese Richtlinien beachten, steht Ihrem Liebesglück am Arbeitsplatz grundsätzlich nichts im Weg.
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